Wenn man Fernsehprogramme, Radiosendungen oder Internet über Satellit empfangen möchte braucht man eine Satellitenschüssel. Doch wie funktioniert die Schüssel überhaupt? Im Folgenden wird erklärt aus welchen Teilen eine Satellitenschüssel besteht, und was man alles braucht, um mit dieser Fernsehen zu können.
Bestandteile der Satellitenschüssel:
Meist versteht man unter einer Satellitenschüssel die Kombination aus Parabolspiegel und LNB. Vereinzelt nennt man auch nur den Spiegel allein Satellitenschüssel.
Parabolspiegel:
Der wohl wichtigste Bestandteil einer Satellitenschüssel ist der Parabolspiegel. Seine Aufgabe ist es das Signal, das der Satellit aus dem All zur Erde schickt in einem Punkt dem Brennpunkt zu bündeln. Das Satellitensignal ist hier also besonders stark und muss nur noch von einem Empfänger dem sogenannten LNB abgenommen werden.
Materialien:
Er besteht meist aus lackiertem oder pulverbeschichtetem Metall (Aluminium oder Stahl) und hat die Form ähnlich einer Kontaktlinse. Der Spiegel darf nicht beklebt oder bemalt werden, das verschlechtert den Empfang.
Anwendungsgebiete:
Nicht nur zur Fernsehübertragung kommen Parabolspiegel zum Einsatz. Auch in der Astronomie werden sie verwendet, um weit entfernte Sterne zu beobachten. Eine weitere Anwendung ist die Nutzung von Sonnenenergie. Durch die Bündelung von Sonnenstrahlen in einem Punkt, wird es dort sehr heiß und man kann Dinge damit entzünden.
Größe:
Parabolspiegel für die Sat Schüssel haben je nach Einsatz Durchmesser von 0,8m (Satellitenschüssel) bis 500m (Radioteleskop). Die meisten Spiegel für den Heimgebrauch haben Durchmesser zwischen 60 und 120cm. Die Empfangsleistung wächst sehr stark mit der Zunahme des Durchmessers, dennoch reicht in Mitteleuropa schon der kleinste Durchmesser aus. Wenn nur ein LNB angebracht wird reichen kleine Satellitenschüsseln aus (ca. 60 cm Durchmesser). Bei Anbringung von mehreren LNBs, um verschiedene Satelliten anzuvisieren sollte die Sat Schüssel mindestens 80cm groß sein.
Offsetvariante:
Der Spiegel hat hier keine runde Form sondern eine ovale Form. Eine Folge dieser Bauweise ist, das der Parabolspiegel nicht mehr direkt zum Satelliten schauen muss. Die Satellitenschüssel kann so fast senkrecht montiert werden und es sammelt sich so im Winter kein Schnee in der Schüssel, der die Empfangsqualität verschlechtert.
LNB:
Das ist das elektronische Bauteil, das die Satellitensignale im Brennpunkt empfängt und durch ein Koaxialkabel weiter zum Satellitenreceiver schickt. Die Abkürzung LNB steht für den englischen Ausdruck „Low Noise Block“. Beim Kauf einer Sat Schüssel müssen Sie beachten, das oft nur der Spiegel mit einer Halterung und ohne den LNB verkauft wird. Wenn Sie gleichzeitig eine Sendung aufnehmen möchten und eine andere ansehen möchten, brauchen Sie neben einem geeigneten Receiver den sogenannten Twin LNB. Dieser hat anstatt einem Ausgang, zwei Ausgänge die zum Satellitenreceiver gehen. Dabei gibt es nicht nur Twin LNBs. Das ganze kann bis zu 8 (Octo LNB) Leitungen hochgehen. Für den digitalen Satellitenempfang braucht der LNB keine besonderen Anforderungen, er muss nur für den Frequenzbereich von 10,7 bis 12,75GHz ausgelegt sein.
Interessantes zur Satellitenschüssel:
- Bis zum Jahre 1991 musste man in Deutschland seine Satellitenschüssel bei den Behörden anmelden und eine Gebühr zahlen, um diese nutzen zu dürfen.
- Selbst wenn es der Mietvertrag nicht erlaubt eine eigene Satellitenschüssel anzubringen, darf man dies dennoch, wenn ein „berechtigtes Interesse“ besteht. Das ist der Fall wenn Sie Ausländer sind und Programme aus Ihrer Heimat empfangen möchten. Auch Journalisten dürfen dieses Interesse anmelden.
- Das russische RATAN Radioteleskop ist die größte Satellitenschüssel der Welt. Der Durchmesser beträgt 570 Meter.
- Mit der eigenen Satellitenschüssel kann man keine Signale senden, weil das dafür benötigte elektronische Bauteil fehlt. Es kann also niemand rausfinden was Sie sich ansehen.
Da sie nun wissen, worauf es bei einer Sat Schüssel ankommt, können Sie im Satellitenschüssel Test mehr über die verschiedenen Modelle erfahren.